Knoerig zum Stellenabbau bei Siemens: „Mitarbeiter weiterbilden und nicht gleich feuern!“

Axel Knoerig MdB, Mitglied im Wirtschaftsausschuss sowie im CDA-Bundesvorstand und stellv. Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, kritisiert die angekündigten Stellenstreichungen bei Siemens in der Kraftwerksparte und fordert stattdessen eine Weiterbildung der betroffenen Beschäftigten:

„Die Entscheidung des Vorstandes, bei Siemens Power & Gas rund 6.900 Stellen zu streichen, die Hälfte davon in Deutschland, ist nicht hinnehmbar. Dies widerspricht der unbefristeten Standort- und Beschäftigungssicherung, die 2010 mit dem Gesamtbetriebsrat und IG Metall vereinbart wurde. Es kann auch nicht angehen, dass ein so massiver Stellenabbau einfach ohne vorherige Absprache mit der Arbeitnehmerseite beschlossen wird.

Auch wenn Siemens sich hier auf das nicht länger profitable Gasturbinengeschäft auf dem Weltmarkt beruft, so ist doch die Wirtschaftslage des Gesamtkonzerns weiterhin hervorragend. Es gehört zur Unternehmenskultur eines Großkonzerns, der weltweit 350.000 Menschen beschäftigt, ganzheitliche Managementstrategien zu entwickeln. Wenn also bestimmte Sparten oder Branchen nicht mehr effizient wirtschaften können, muss man die betroffenen Beschäftigten mittels Weiterbildung in anderen Bereichen des Unternehmens einsetzen. Gerade eine so namhafte Firma wie Siemens sollte es nicht zur Praxis machen, den Konzern nur in Einzelteilen zu betrachten und in nicht mehr gewinnbringenden Sektionen gleich die Mitarbeiter zu feuern.

In diesem Zusammenhang erinnere ich an unsere Strategie „Qualifizieren statt Entlassen“, die sich in der Wirtschaftskrise 2008/2009 bewährt hat: Mit Weiterbildungsmaßnahmen und ggf. Kurzarbeit zur Überbrückung konnten kriselnde Betriebe ihre Fachkräfte halten. Das hat sich aufgrund des inzwischen zunehmenden Fachkräftemangels für viele Firmen mittelfristig gerechnet. Wir von der Arbeitnehmergruppe haben auch ein Weiterbildungskonzept zur Beschäftigungssicherung in der digitalen Arbeitswelt entwickelt.

Außerdem wäre es doch angebracht gewesen, mit Bund und Ländern sowie den Verantwortlichen vor Ort vorab Gespräche zu den geplanten Werksschließungen in Leipzig und Görlitz zu führen. Hier sind nun alternative Standortkonzepte gefragt. Zudem fordere ich Siemens auf, auf die Bundesagentur für Arbeit zwecks Zusammenarbeit zuzugehen.“

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